
Zollsturm droht – Mai-Inflationsdaten könnten hart erkämpfte Preisstabilität zunichtemachen
Zollsturm droht: Mai-Inflationsdaten könnten hart erkämpfte Preisstabilität zunichtemachen
Im Schatten der handelspolitischen Verschiebungen Washingtons scheint Amerikas kurze Verschnaufpause von der Inflation zu enden. Nach drei aufeinanderfolgenden Monaten sinkender Preise, die die Inflation im April auf ein Vierjahrestief von 2,3 % brachten, warnen Ökonomen nun, dass die Daten des Verbraucherpreisindexes (VPI) für Mai – deren Veröffentlichung für den 12. Juni vorgesehen ist – wahrscheinlich die erste Welle zollbedingten Preisdrucks offenbaren werden, der sich durch die Wirtschaft zieht.
Preisstabilität in Gefahr, da Handelsspannungen wieder aufleben
Die Inflationsmessung vom April hatte einen wichtigen Meilenstein im langen Kampf der Federal Reserve gegen den Preisdruck markiert. Mit 2,3 % hatte die Gesamtinflation das 2 %-Ziel der Zentralbank verlockend nah erreicht, begünstigt durch erfreuliche Rückgänge bei Lebensmittelpreisen, Benzin, Gebrauchtfahrzeugen und Kleidung.
Tabelle: US-Verbraucherpreisindex (VPI) und jährliche Inflationsraten, April 2021–April 2025
Jahr/Monat | VPI (Index) | Inflationsrate gegenüber Vorjahr (%) |
---|---|---|
Apr 2021 | 266,67 | 4,2 |
Apr 2022 | 288,76 | 8,3 |
Apr 2023 | 302,86 | 4,9 |
Apr 2024 | 313,02 | 3,4 |
Apr 2025 | 320,32 | 2,3 |
Doch dieser Fortschritt steht auf wackligen Beinen. Hochfrequenzindikatoren, die von führenden Finanzinstitutionen verfolgt werden, deuten auf sich anbahnenden Preisdruck in mehreren Verbraucherkategorien hin.
„Wir sehen die ersten Welleneffekte der Zollweitergabe in unseren Echtzeitdaten“, bemerkte ein leitender Ökonom einer großen Wall-Street-Firma, der anonym bleiben wollte. „Der ‚Inflation Nowcast‘ der Cleveland Fed deutet bereits darauf hin, dass der VPI im Mai sich 2,9 % gegenüber dem Vorjahr nähert, wobei die Juni-Werte für die Kerninflation möglicherweise sogar auf 3,0 % ansteigen könnten.“
Wussten Sie schon? Ein