Schweizerische Nationalbank senkt Leitzins auf null: Deflation kehrt zurück und Franken erstarkt

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ALQ Capital
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Die Schweiz kehrt zur Null zurück: SNB-Zinssenkung signalisiert eine neue Ära der geldpolitischen Lockerung

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Donnerstag ihren Leitzins auf null Prozent gesenkt. Dies markiert einen entscheidenden Wandel in der globalen Geldpolitik, zu einer Zeit, in der wirtschaftliche Gegenwinde die Zentralbanken weltweit herausfordern.

Diese Entscheidung – die sechste Zinssenkung der SNB in Folge seit März 2024 – bringt die Schweiz nach einer dreijährigen Unterbrechung von extrem niedrigen Zinsen in bekanntes Terrain zurück und lässt das Schreckgespenst der Negativzinsen in Europas Finanzlandschaft wieder aufleben.

Das Deflationsdilemma: Wenn Preisstabilität den Kampf gegen fallende Preise bedeutet

Die Schweizer Wirtschaft steht nun vor einer Herausforderung, der sich nur wenige entwickelte Nationen derzeit stellen müssen: die tatsächliche Deflation. Die Konsumentenpreise fielen im Mai um 0,1 % gegenüber dem Vorjahr. Dies war die erste negative Inflationsrate seit vier Jahren und lag unter dem Zielband der SNB von 0-2 %.

„Die Rückkehr der Deflation war nicht gänzlich unerwartet, aber ihr Eintreffen bestätigt die schlimmsten Befürchtungen der SNB“, sagte ein leitender Ökonom einer großen Schweizer Bank. „Was als Disinflation begann, hat nun die Nullschwelle überschritten und löst automatische politische Reaktionen aus.“

Das Dilemma der Notenbank wird durch die unaufhaltsame Aufwertung des Schweizer Frankens verschärft, der allein im Jahr 2025 rund 11 % gegenüber dem US-Dollar zulegen konnte. Diese Währungsstärke, die durch den traditionellen Status der Schweiz als sicherer Hafen inmitten globaler Unsicherheit angetrieben wird, hat die Inflation durch die Verbilligung von Importen weiter gedämpft.

Tabelle: Wichtige wirtschaftliche Herausforderungen für die Schweiz im Jahr 2025.

HerausforderungBeschreibung
Verlangsamtes WachstumBIP-Wachstum unter dem Durchschnitt; hohe Unsicherheit durch Handels- und geopolitische Spannungen
ExportwettbewerbsfähigkeitStarker Schweizer Franken und globale Handelsspannungen bedrohen Exportsektoren
ArbeitsmarktbedenkenRisiko steigender Arbeitslosigkeit bei Verlangsamung des Wirtschaftswachstums
Demografischer DruckAlternde Bevölkerung erhöht Belastung der Renten- und Gesundheitssysteme
Steigende SozialkostenKrankenkassenprämien und Sozialausgaben steigen
Inflation & GeldpolitikInflation niedrig, erfordert aber ständige Wachsamkeit für Preisstabilität
Fiskalische NachhaltigkeitLangfristiger fiskalischer Druck durch demografischen Wandel und Anforderungen der grünen Transformation
Sektorale UngleichgewichtePharmabranche stark, andere Fertigungssektoren und Investitionen schwächer
Geopolitische RisikenExterne Konflikte können Handel, Rohstoffpreise und Geschäftsklima stören

Gegen den Strom schwimmen: Die paradoxe Stärke des Frankens

Am aufschlussreichsten für die einzigartige Wirtschaftsposition der Schweiz ist vielleicht, was unmittelbar nach der Ankündigung der Zinssenkung geschah: Entgegen der Lehrmeinung der Volkswirtschaftslehre wertete der Franken tatsächlich auf. Diese kontraintuitive Marktreaktion unterstreicht den fest verankerten Status der Währung als sicherer Hafen und die begrenzte Wirksamkeit konventioneller geldpolitischer Instrumente.

„Die SNB sieht sich einer Währung gegenüber, die der Schwerkraft trotzt“, bemerkte ein erfahrener Devisenstratege. „Zinssenkungen, die die meisten Währungen schwächen würden, erzielen beim Franken einfach nicht denselben Effekt, wenn globale Investoren Sicherheit vor der Volatilität der US-Handelspolitik und geopolitischen Spannungen suchen.“

Die Notenbank erklärte ausdrücklich ihre Bereitschaft, an den Devisenmärkten zu intervenieren – ein Instrument, das sie in der Vergangenheit aggressiv eingesetzt hat – und signalisierte damit, dass eine verbale Intervention allein möglicherweise nicht ausreicht, sollte der Franken seinen Aufstieg fortsetzen.

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