Shift4 expandiert nach Australien und Neuseeland mit der Übernahme von Smartpay für 296 Millionen NZ$

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NNZ
5 Minuten Lesezeit

Shift4s kühner Schachzug: Smartpay-Deal über 296,4 Mio. NZ$ gestaltet die Zahlungsverkehrslandschaft in Australien und Neuseeland neu

Das US-amerikanische Unternehmen Shift4 gab bekannt, das neuseeländische Unternehmen Smartpay Holdings für 296,4 Millionen NZ$ (rund 180 Millionen US$) zu übernehmen und sich damit einen bedeutenden Anteil am sich rasant entwickelnden Zahlungsverkehrs-Ökosystem in Australien und Neuseeland zu sichern. Die am 22. Juni bekannt gegebene Transaktion stellt einen bemerkenswerten Aufschlag von 46,5 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs von Smartpay über 90 Tage dar und signalisiert Shift4s Entschlossenheit, eine dominierende Stellung in einer Region zu etablieren, in der die Einführung digitaler Zahlungsmethoden mit rasender Geschwindigkeit voranschreitet.

Smart Pay POS (smartpay.com.au)
Smart Pay POS (smartpay.com.au)

Ein Schachzug im globalen Zahlungsverkehrsspiel

Die Akquisition kommt für beide Unternehmen zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Für Shift4 stellt sie die jüngste Umsetzung dessen dar, was CEO Taylor Lauber als das „Playbook“ des Unternehmens für die Expansion bezeichnete – der Erwerb lokaler Vertriebsnetze, um die umfassende Software- und Zahlungssuite schnell zu skalieren. Für Smartpay, das über 40.000 Händler in Australien und Neuseeland mit Point-of-Sale- und EFTPOS-Lösungen bedient, bietet der Deal eine Premium-Bewertung und die Integration in ein globales Zahlungsdienstleistungs-Kraftpaket.

„Das passt zu unserem Playbook – die Nutzung des lokalen Vertriebs, um unsere Software- und Zahlungssuite zu skalieren“, erklärte Lauber in der Ankündigung und hob die Parallelen zu Shift4s erfolgreicher europäischer Expansionsstrategie hervor.

Wenn man durch die glänzenden Hochhausbüros des Shift4-Hauptquartiers geht, kann man sich fast die globale Strategiekarte des Unternehmens vorstellen, wobei Australien und Neuseeland die neuesten Stecknadeln in einem zunehmend vernetzten Netzwerk von Zahlungsverkehrs-Ökosystemen darstellen. Der Schritt folgt einem Muster strategischer Akquisitionen, die Shift4 von einem Zahlungsabwickler zu einem umfassenden Anbieter von Unified-Commerce-Lösungen transformiert haben.

Tabelle: Smartpay Holdings Business Model Canvas und Kennzahlen (GJ25)

Business Model Canvas ElementDetails
HauptpartnerBanken, Technologieanbieter, Händlerpartner, Drittanbieter von Dienstleistungen
HauptaktivitätenEntwicklung von Zahlungslösungen, Terminalvermietung, Transaktionsverarbeitung, Support
HauptressourcenÜber 51.000 Terminals, proprietäre Software, Marke, Belegschaft, Kundenverträge
WertversprechenSichere, flexible EFTPOS-Lösungen; wettbewerbsfähige Preise; 24/7-Support; POS-Integration
KundenbeziehungenLangfristige Verträge, dedizierter Support, NPS-Überwachung
KanäleDirektvertrieb, Online, Bankpartnerschaften, Website
KundensegmenteKMU im Einzelhandel, Gastgewerbe, Dienstleistungen (Australien & Neuseeland)
KostenstrukturHardware, Software, Support, Marketing, Gehälter, Verarbeitungskosten
EinnahmequellenTerminalmiete, Transaktions-/Acquiring-Gebühren, Software/Support, Lizenzierung, Mehrwertdienste
KernprodukteEFTPOS-Terminals, Smartpay Labs-Software, Acquiring-Services, POS-Integration
Kennzahlen (GJ25)Umsatz: 104,7 Mio. NZD; EBITDA: 16,6 Mio. NZD; Nettogewinn: -0,723 Mio. NZD; Händler: Über 39.500

Hinter den Zahlen: Die strategische Kalkulation

Das Timing und die Struktur des Deals offenbaren Shift4s strategisches Kalkül. Indem Shift4 1,20 NZ$ pro Aktie zahlt – ein erheblicher Aufschlag, der sowohl den Wert von Smartpay als auch Shift4s Eifer, den Deal zu sichern, widerspiegelt –, überflügelte der US-Zahlungsriese den heimischen Konkurrenten Tyro Payments, der zuvor ein nicht-bindendes Angebot abgegeben hatte, das Smartpay mit 1,00 NZ$ pro Aktie bewertete.

„Die einstimmige Unterstützung des Vorstands spricht Bände“, bemerkte ein in Sydney ansässiger Zahlungsanalyst, der um Anonymität bat. „Wenn man diesen Aufschlag in Kombination mit der einstimmigen Vorstandsunterstützung sieht, signalisiert dies Vertrauen nicht nur in die Bewertung, sondern auch in die strategische Ausrichtung.“

Der Schritt von Shift4 verschafft dem Unternehmen sofortigen Zugang zu 40.000 Händlern in ganz Australien und Neuseeland – ein vorgefertigtes Vertriebsnetz für seine SkyTab POS-, Venue- und Hotelzahlungslösungen. Dies spiegelt die europäische Expansion des Unternehmens wider, wo die Kombination von hochentwickelter Technologie mit etablierten lokalen Kanäsen Berichten zufolge nach Akquisitionen ein jährliches Softwareumsatzwachstum von 15-20 % ermöglichte.

Fruchtbarer Boden: Die Zahlungsverkehrslandschaft in Australien und Neuseeland

Australien und Neuseeland stellen einen fruchtbaren Boden für Shift4s Expansionsambitionen dar. Der australische Zahlungsverkehrsmarkt, der 2024 auf 806,4 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, soll bis 2033 mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5,3 % auf 1,34 Billionen US-Dollar anwachsen. Neuseeland erlebt ein noch dramatischeres Wachstum, wobei die Zahlungsvolumen bis 2033 mit einer CAGR von 15,97 % zunehmen, angetrieben durch eine rasche digitale Akzeptanz.

Der regionale Markt bleibt fragmentiert, mit Akteuren, die von bankeigenen EFTPOS-Anbietern wie Commonwealth Bank of Australia und ANZ bis hin zu unabhängigen Spezialisten wie Tyro und Fintech-Herausforderern wie Square und Clover reichen. Diese Fragmentierung stellt sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für Shift4 dar, das sich im Wettbewerbsdruck behaupten und gleichzeitig den wachsenden Wunsch der Händler nach integrierten Lösungen nutzen muss.

„Kleine und mittlere Unternehmen wollen keine eigenständigen EFTPOS-Terminals mehr – sie fordern vollständig vereinheitlichte Commerce-Plattformen, die Zahlungen mit Bestandsverwaltung, Analysen und Kundenmanagement integrieren“, erklärte ein in Melbourne ansässiger Berater für Handelstechnologie. „Shift4s Akquisition positioniert das Unternehmen perfekt, um diese sich entwickelnde Nachfrage zu befriedigen.“

Der Preis des Ehrgeizes: Finanzielle Auswirkungen

Aus finanzieller Sicht scheint die Akquisition so positioniert zu sein, dass sie sofortigen Wert schafft. Mit dem 3,1-fachen des Jahresumsatzes und dem 13,3-fachen des EBITDA von Smartpay erwirbt Shift4 das neuseeländische Unternehmen zu Multiplikatoren, die unter der eigenen Bewertung liegen (5,3× Umsatz, 10,9× EBITDA), was auf eine Gewinnsteigerung hindeutet, sobald Synergien realisiert werden.

Die Kaufsumme von 180 Millionen US-Dollar stellt eine moderate finanzielle Verpflichtung für Shift4 dar, das in seinen jüngsten Berichten 1,2 Milliarden US-Dollar an Barmitteln gegenüber 2,8 Milliarden US-Dollar an Schulden auswies. Dieser konservative Ansatz erhält Shift4s finanzielle Flexibilität bei gleichzeitiger Erweiterung seiner globalen Präsenz.

Cross-Selling-Möglichkeiten stellen möglicherweise das überzeugendste Aufwärtspotenzial dar. Die Händler von Smartpay nutzen derzeit hauptsächlich EFTPOS-Terminals, was die Möglichkeit schafft, sie auf Shift4s breitere Unified-Commerce-Lösungen umzustellen – ein Schritt, der laut Branchenschätzungen den durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer um 30-50 % steigern könnte.

Dunkle Wolken am Horizont? Herausforderungen bei der Integration meistern

Trotz der strategischen Begründung zeichnen sich erhebliche Herausforderungen ab. Der Deal muss regulatorische Hürden in Australien und Neuseeland überwinden, wobei die Prüfung durch die Australian Competition & Consumer Commission und das New Zealand's Overseas Investment Office die Zeitpläne möglicherweise über den erwarteten Abschluss im Q4 2025 hinaus verlängern könnte.

Die Integration stellt ein weiteres erhebliches Risiko dar. Die Migration von Smartpays bestehenden On-Premise-Terminals auf Shift4s Cloud-native-Plattform erfordert diszipliniertes Projektmanagement und eine robuste Händlerunterstützung. Die kulturelle Angleichung zwischen Teams, die sowohl geografisch als auch in ihrer operativen Philosophie getrennt sind, könnte sich als ebenso herausfordernd erweisen.

„Die Gefahr bei diesen grenzüberschreitenden Akquisitionen ist die Annahme, dass das, was in Europa funktioniert hat, auch in Australien und Neuseeland funktionieren wird“, warnte ein Spezialist für Zahlungsintegration. „Das regulatorische Umfeld, die Erwartungen der Händler und die Wettbewerbslandschaft sind deutlich anders. Der Erfolg wird davon abhängen, ob Shift4 sein Playbook anpassen kann und es nicht nur repliziert.“

Wirtschaftlicher Gegenwind fügt eine weitere Komplexitätsebene hinzu. Sowohl Australien als auch Neuseeland sehen sich einer Verlangsamung der Konsumausgaben gegenüber, während Währungsschwankungen zwischen dem US-Dollar und den lokalen Währungen die Umsatzprognosen und Integrationskosten beeinflussen könnten.

Die Wettbewerbsreaktion: Eine neue Phase der Marktentwicklung

Die Akquisition hat bereits Spekulationen darüber ausgelöst, wie Wettbewerber reagieren werden. Inlandische Akteure wie Tyro, die den Bieterkrieg um Smartpay verloren haben, könnten ihre eigenen Innovationspläne beschleunigen oder alternative Akquisitionen verfolgen, um ihre Wettbewerbsposition zu behaupten.

Bankeneigene EFTPOS-Anbieter, die traditionell dominierende Marktpositionen innehatten, sehen sich nun einem neuen Herausforderer mit Shift4s umfassenden Softwarefähigkeiten und globaler Reichweite gegenüber. Dies könnte potenziell eine neue

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