
Sabadell prüft Verkauf der TSB Bank zur Abwehr von BBVAs feindlichem Übernahmeangebot über 12 Milliarden Euro
Sabadells strategisches Manöver: TSB-Verkauf als Abwehr im 12-Milliarden-Euro-Kampf gegen BBVA
In den sonnendurchfluteten Vorstandsetagen Barcelonas inszeniert Spaniens zweitgrößte Bank, was Marktveteranen als klassisches Unternehmensabwehrmanöver bezeichnen. Die Banco Sabadell bestätigte heute, dass sie „vorläufige, unverbindliche Absichtserklärungen“ für ihre britische Tochtergesellschaft TSB Bank erhalten hat – eine Entwicklung, die den 12 Milliarden Euro schweren feindlichen Übernahmeversuch des Konkurrenten BBVA erheblich erschwert.
Die mögliche Veräußerung der TSB – 2015 von Sabadell für 1,7 Milliarden Pfund erworben – kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt in einer der am aufmerksamsten beobachteten Bankenschlachten Europas. Da verbindliche Angebote bis Ende des Monats erwartet werden und das spanische Kabinett seine endgültige Bewertung des BBVA-Angebots bis zum 27. Juni vorlegen soll, steht für alle Beteiligten extrem viel auf dem Spiel.
Kategorie | Details |
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Beteiligte Parteien | - Banco Sabadell (Verkäufer): Spanische Bankengruppe, die den Verkauf der TSB prüft. - TSB Bank (Zielobjekt): Britische Privatkundenbank, 2015 von Sabadell für 1,7 Milliarden Pfund erworben. - BBVA (Feindlicher Bieter): Spanischer Rivale, der einen 12 Milliarden Euro schweren Übernahmeversuch von Sabadell unternimmt. - Potenzielle Käufer: Private-Equity-Firmen oder britische Challenger-Banken (z.B. Santander UK, HSBC). |
Wichtige Termine | - Mai 2024: BBVA startet feindliches Gebot für Sabadell (12 Milliarden Euro). - Juni 2025: Sabadell prüft TSB-Verkauf, bestätigt vorläufiges Interesse (16. Juni). - 27. Juni 2025: Frist für die Entscheidung der spanischen Regierung über das BBVA-Angebot. - Mitte Juli 2025: Sabadell-Hauptversammlung zur Genehmigung/Ablehnung des TSB-Verkaufs. - Q4 2025: Erwartete Genehmigung durch die britische Aufsichtsbehörde für den TSB-Käufer. |
Strategische Begründung | - Sabadell: Abwehrmanöver gegen BBVA; Kapitalfreisetzung (1,8–2,1 Milliarden Pfund) zur Steigerung der CET1-Quote um ca. 140 Basispunkte. Potenzielle Ausschüttungen an Aktionäre (z.B. 1 Milliarde Euro Aktienrückkauf). - BBVA: Wenn erfolgreich, Vermeidung der Übernahme der TSB-Komplexitäten. - Käufer: Möglichkeit zum Erwerb von 5 Millionen Kunden, eines Hypothekenportfolios von 36 Milliarden Pfund und ca. 180 Filialen. |
TSB-Bewertung | - Kennzahlen GJ2024: 46,1 Milliarden Pfund Vermögenswerte; 285 Millionen Pfund Gewinn vor Steuern (+21 % ggü. Vorjahr); CET1 ca. 15 %. - Bewertungsspanne: 1,8–2,1 Milliarden Pfund (0,65-facher TNAV oder 7-facher Gewinn vor Steuern). - Vergleichswerte: Unter dem Kaufpreis von Sabadell im Jahr 2015 (1,7 Milliarden Pfund), angepasst für IT-/operative Probleme. |
Regulatorische Hürden | - Spanien: „Passivitätspflicht“ erfordert Aktionärszustimmung für TSB-Verkauf während des BBVA-Angebots. - UK: Prüfung durch die CMA für Käufer mit >14 % Hypothekenmarktanteil (z.B. Barclays, Lloyds). - Übergangsrisiken: TSB ist auf Sabadells IT-Systeme (BSOS) angewiesen; Migrationsrisiken bleiben bestehen. |
Marktkontext | - Sabadell Aktienkurs (16. Juni 2025): 2,84 Euro (+31 % seit Jahresanfang), notiert über dem implizierten BBVA-Angebot (2,73 Euro/Aktie). - TSB-Herausforderungen: Alte IT-Probleme, Filialreduzierungen, schwache Cross-Selling-Quoten. - Britischer Bankensektor: Konsolidierungswelle (Virgin Money, Co-op Bank Deals). |
Die Giftpillen-Strategie: Vermögenswerte abstoßen, um Angreifer abzuschrecken
Sabadells Schritt trägt alle Merkmale einer sorgfältig kalibrierten Abwehrtaktik. Indem die spanische Bank möglicherweise ihr britisches Geschäft abstößt, scheint sie