
ProRata AI sichert 500 Verlagsabkommen im Vorstoß zur Transformation der KI-Suchökonomie
Die Urheberrechtsrevolution in der KI-Suche: Wie ProRatas Meilenstein von 500 Verlagen digitale Medien neu gestalten könnte
ProRata AI, Entwickler der Suchplattform Gist.ai, hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht, indem es Partnerschaften mit über 500 Publikationen, darunter The Atlantic, Fast Company, TIME, The Guardian und Vox, geschlossen hat. Die Vereinbarungen schaffen eine der größten lizenzierten Inhaltsbibliotheken für die generative KI-Suche und stellen eine direkte Herausforderung für Wettbewerber dar, die auf unlizenziertes Web-Scraping angewiesen sind.
Bill Gross, Gründer von ProRata AI und dem Technologie-Inkubator Idealab, hat Gist.ai auf einer Grundlage von ordnungsgemäß lizenzierten Inhalten aufgebaut, mit einem einzigartigen Umsatzbeteiligungsmodell, das die Erlöse 50/50 mit den Verlagen teilt. Die Vereinbarung könnte einen Wendepunkt in der umstrittenen Beziehung zwischen KI-Unternehmen und Inhaltserstellern markieren.
Der 50/50-Split: Ein neues Wirtschaftsmodell für digitale Inhalte
Während die meisten KI-Unternehmen ihre Systeme durch das unerlaubte Scrapen von Internetinhalten aufgebaut haben – was Gross unverblümt als „Ladendiebstahl“ bezeichnet – hat ProRata einen radikal anderen Ansatz gewählt. Ihre Suchplattform Gist.ai arbeitet ausschließlich mit lizenzierten Inhalten und teilt 50 % aller Einnahmen mit den Verlagen, basierend darauf, wie oft ihr Material zu KI-generierten Antworten beiträgt.
„Die meisten anderen KI-Dienste stehlen, scrapen und klauen Inhalte“, erklärt Gross. „Unser Ziel ist es, die Branche zu einer fairen Bezahlung zu bewegen.“
Dieses Umsatzbeteiligungsmodell übertrifft Wettbewerber wie Perplexity, die die Verlagsvergütung auf 25 % begrenzen, deutlich. Der Unterschied hat sich als überzeugend genug erwiesen, um renommierte Publikationen wie The Atlantic, Fast Company, TIME, The Guardian und Vox anzuziehen, wobei jüngste Ergänzungen Boston Globe Media, New York Magazine und Future (Verlag von Tom's Guide und Who What Wear) umfassen.
Pauline Frommer von Frommer Media, eine frühe Partnerin von ProRata, betont die existenzielle Bedeutung: „KI-gesteuerte Suche muss nicht auf Diebstahl basieren; Verlage können und sollten für die Nutzung ihres urheberrechtlich geschützten Materials entschädigt werden.“
Die Technologie hinter der Transformation
Was ProRata von früheren Versuchen einer fairen Vergütung unterscheidet, ist seine zum Patent angemeldete Attributions-Technologie. Das System analysiert KI-generierte Antworten, um den von jeder Quelle beigetragenen Wert zu messen, und weist dann Zahlungen entsprechend zu – bis auf die Absatztsebene genau.
„Die Technologie ist im Wesentlichen ein Content-Buchhaltungssystem“, erklärt ein leitender KI-Ingenieur, der die Plattform untersucht hat. „Es kann bestimmen, dass 15 % einer Antwort von The Atlantic, 23 % von TIME und so weiter stammten, und dann die Einnahmen mit dieser Präzision verteilen.“
Diese Granularität adressiert eine anhaltende Herausforderung bei der Inhaltslizenzierung: wie mehrere Quellen fair vergütet werden können, wenn Informationen aus verschiedenen Publikationen synthetisiert werden. Für Verlage, die angesichts sinkender Werbe- und Abonnementumsätze vor existenziellen Bedrohungen stehen, bietet ProRatas Ansatz nicht nur eine philosophische Bestätigung, sondern auch eine konkrete finanzielle Rettungsleine.
Das Unternehmen entwickelt diese Attributions-Engine als potenzielle Middleware, die zu einem branchenweiten Standard für jedes Modell werden könnte, das „saubere“ Daten sucht – potenziell eine milliardenschwere Chance, falls regulatorischer Druck große Akteure dazu zwingt, ähnliche Praktiken einzuführen.
Die Werbeinnovation, die die Akzeptanz beschleunigt
Über Suche und Attribution hinaus hat ProRata eine ergänzende Werbeplattform eingeführt, die sich als gleichermaßen disruptiv erweisen könnte. ProRata Ads, im März 2025 eingeführt, nutzt KI, um hyperrelevante Anzeigen in Suchergebnissen zu platzieren, und erreicht dabei nach Angaben des Unternehmens eine Steigerung der Klickraten um 250 % während seines Pilotprogramms mit 100 Marken.
„Im Grunde tun wir für die Werbung das, was wir für Inhalte getan haben – sie kontextbezogen, relevant und fair machen“, sagt Annelies Jansen, Chief Business Officer von ProRata und ehemalige Tech-Managerin. „Ohne einen nachhaltigen, prognostizierbaren Umsatzstrom wird die Verlagsbranche noch stärker herausgefordert sein.“
Die Werbeplattform kommt nicht nur Verlagen zugute. Für Werbetreibende, die in einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft Schwierigkeiten haben, Zielgruppen zu erreichen, stellt die Kombination aus Premium-Inhalten, engagierten Nutzern und KI-gesteuertem Targeting einen potenten neuen Kanal dar.
Die Ökonomie der ethischen KI-Suche
Trotz der beeindruckenden Liste an Verlagen steht ProRata vor erheblichen Herausforderungen, um nachhaltige Skalierung zu erreichen. Finanzanalysten schätzen, dass das Unternehmen derzeit etwa 3 Millionen US-Dollar an annualisierten Werbeeinnahmen generiert, basierend auf rund 100.000 monatlichen Besuchen – ein Bruchteil dessen, was etablierte Suchmaschinen verarbeiten.
„Die Stückkostenökonomie ist anspruchsvoll, aber nicht unüberwindbar“, bemerkt ein Risikokapitalinvestor, der mit den Finanzen des Unternehmens vertraut ist. „Bei aktuellen CPMs von rund 20 US-Dollar – Premium-Raten angesichts der kontextuellen Relevanz – benötigt ProRata mindestens 10 Millionen monatliche Besuche, um nach