
BYD dominiert chinesischen EV-Markt mit intelligenter Fahrtechnologie
BYD dominiert chinesischen E-Fahrzeugmarkt mit intelligenter Fahrtechnologie
Rekord-Absatzzahlen zeigen wachsende Software-Fähigkeiten des chinesischen Autoherstellers, da Funktionen für intelligentes Fahren fast die Hälfte der monatlichen Auslieferungen ausmachen
21. Mai 2025 – BYD, Chinas Schwergewicht bei Elektrofahrzeugen, hat im April 2025 einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht: Fahrzeuge mit intelligenten Fahrfunktionen machten über 56 % der gesamten Monatsverkäufe aus. Das Unternehmen meldete den Verkauf von 213.325 Fahrzeugen, die mit intelligenten Fahrassistenzsystemen ausgestattet sind, was BYDs Fähigkeit zeigt, Software-Fähigkeiten parallel zu seiner Stärke in der Hardware-Fertigung auszubauen.
Was geschah: BYDs Performance im April 2025 bricht Rekorde
BYD lieferte im April seine stärkste Monatsleistung des Jahres 2025 ab, mit einem Gesamtabsatz von Fahrzeugen mit neuer Energie (NEV) von 380.089 Einheiten, was einem Anstieg von 21,3 % im Jahresvergleich entspricht. Auf das Pkw-Segment des Unternehmens entfielen 372.615 dieser Einheiten, wobei reine Elektrofahrzeuge zum ersten Mal seit Januar 2024 Plug-in-Hybride übertrafen.
Die Verkäufe reiner Elektrofahrzeuge stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 % auf 195.740 Einheiten, während die Verkäufe von Plug-in-Hybriden 176.875 Einheiten betrugen. Diese Verschiebung deutet auf eine wachsende Verbraucherpräferenz für reine Elektrooptionen innerhalb der BYD-Produktpalette hin.
Besonders bemerkenswert ist, dass die internationale Expansion von BYD weiter an Schwung gewann. Die Auslandsverkäufe erreichten mit 79.089 Einheiten einen Rekordwert – fast eine Verdoppelung im Jahresvergleich und der fünfte Monat in Folge mit internationalem Wachstum. Dies zeigt BYDs erfolgreichen Übergang von einem nationalen chinesischen Hersteller zu einem globalen Akteur in der Automobilbranche.
In der hart umkämpften Automobillandschaft Chinas behauptete BYD seine Führungsposition unter den Top 5 Autoherstellern nach Großhandelsverkäufen:
- BYD Auto: 372.615 Einheiten (+19,41 % YoY)
- Geely Auto: 243.191 Einheiten (+56,65 % YoY)
- Chery Auto: 187.281 Einheiten (+8,56 % YoY)
- Changan Auto: 115.796 Einheiten (-5,27 % YoY)
- SAIC-GM-Wuling: 99.247 Einheiten (+43,54 % YoY)
Unterdessen zeigten BYDs engste auf E-Fahrzeuge spezialisierte Wettbewerber in China zwar signifikantes Wachstum, blieben aber im Gesamtvolumen weit zurück:
- Leap Motor: 41.039 Einheiten (+173,50 % YoY)
- Xpeng Motors: 35.045 Einheiten (+236,81 % YoY)
- Li Auto: 33.939 Einheiten (+31,61 % YoY)
- Xiaomi: 28.585 Einheiten (+305,00 % YoY)
- NIO: 23.900 Einheiten (+53,01 % YoY)
Tesla, einst der weltweit dominierende E-Fahrzeug-Anbieter, verkaufte im April 58.459 Fahrzeuge in China, was einem Rückgang von 25,84 % im Monatsvergleich und einem Rückgang von 5,96 % im Jahresvergleich entspricht. Teslas Marktanteil in China stürzte von 11,5 % im März auf nur noch 5,1 % im April 2025 ab.
Wichtige Erkenntnisse: Software-Strategie zahlt sich aus
BYDs beeindruckende Leistung bei den Verkäufen von Fahrzeugen mit intelligenten Fahrfunktionen zeigt mehrere wichtige Erkenntnisse für die Automobilindustrie auf:
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Fähigkeiten zur Skalierung von Software: BYD hat gezeigt, dass es Software fast so schnell implementieren kann, wie Hardware produziert wird – eine entscheidende Fähigkeit, da sich die Branche hin zu Software-definierten Fahrzeugen bewegt. Die im April verkauften 213.325 Fahrzeuge mit intelligenten Fahrfunktionen entsprechen etwa 56 % der gesamten monatlichen Auslieferungen, wobei die kumulierten Verkäufe über 480.000 Einheiten liegen.
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Demokratisierung fortschrittlicher Fahrtechnologie: BYD hat seinen DiPilot 100/600 "God's Eye" Stack serienmäßig in seiner gesamten Modellpalette eingeführt, vom erschwinglichen Seagull (¥69.000) bis zum Premium-Modell Yangwang U9 (¥1.1 Millionen). Diese Strategie steht in scharfem Kontrast zu Wettbewerbern wie Li Auto und Xpeng, die ¥36.000–60.000 für ähnliche Funktionen verlangen.
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Dominanz beim Marktanteil: BYD eroberte im April 29,7 % des chinesischen NEV-Marktes und übertraf damit den kombinierten Anteil der nächsten sieben Marken. Teslas Marktanteil sank im selben Zeitraum auf nur noch 3,2 %.
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Hardware-Software-Balance: Das Unternehmen hat erfolgreich Orin-X-basierende Rechensysteme in 21 überarbeiteten Modellen implementiert, mit einem modularen Ansatz, der Flexibilität unter den neuen Vorschriften des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie bietet.
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Globale Expansionsstrategie: Trotz möglicher Zollherausforderungen baut BYD mit einer neuen Zentrale/Forschungs- und Entwicklungszentrum in Ungarn und einem neuen Werk für Elektrofahrzeuge in Szeged eine starke europäische Präsenz auf. Die Produktion dort soll in der zweiten Hälfte 2025 beginnen.
Tiefere Analyse: Die Entwicklung vom Hardware-Hersteller zur Software-Plattform
BYDs Leistung im April signalisiert eine bedeutende strategische Wende, die das Unternehmen an vorderster Front der Transformation der Automobilindustrie positioniert. Das Unternehmen entwickelt sich von "nur" dem weltbesten Hersteller von E-Fahrzeug-Hardware zu einer Software-gestützten Mobilitätsplattform, die im Maßstab Chinas operiert – und das mit einer Kostenstruktur, die globale Wettbewerber kaum erreichen können.
Die strategische Entscheidung, Software-Penetration über Hardware-Bruttogewinnmargen zu priorisieren, scheint sich auszuzahlen. Während dieser Ansatz die kurzfristige Rentabilität vorübergehend beeinträchtigen mag (mit Hardware-Bruttogewinnmargen um 20 %), erzeugt er einen starken Schwungradeffekt, der das Volumenwachstum antreibt und einen wertvollen Datenvorteil schafft. BYDs ADAS (Fahrerassistenzsysteme) Verbreitungsgrad von 56 % übertrifft bereits Teslas geschätzte Akzeptanzrate von unter 10 % für Full Self-Driving in China. Branchenanalysten prognostizieren, dass dieser Wert bis Dezember über 70 % steigen könnte, sobald die City-NOA (Navigation on Autopilot) Funktion bei Fahrzeugen des B-Segments eingeführt wird.
Finanziell bleibt BYD trotz aggressiver Wachstumsinvestitionen in einer starken Position. Die Ergebnisse des 1. Quartals 2025 zeigten:
- Umsatz: 170,4 Milliarden RMB (-38 % QoQ, +36 % YoY)
- Nettogewinn: 9,16 Milliarden RMB (-39 % QoQ, +100 % YoY)
- Bruttogewinnmarge: 20,1 % (+3,0 Prozentpunkte QoQ, -0,6 Prozentpunkte YoY)
BYDs Aktienkurs spiegelt das Vertrauen der Anleger in diese Strategie wider und stieg im Jahresvergleich um ca. 116 % auf ein Rekordhoch von 462,60 HK$ zum 21. Mai 2025, mit einer Marktkapitalisierung von 1,32 Billionen HK$ (170 Milliarden US$). Die Aktie wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 27 (vergangen) und circa 24 (zukünftig) gehandelt – einem Abschlag von etwa 60 % gegenüber Tesla, aber auf Parität mit Li Auto.
Marktanalysten legen nahe, dass BYDs Potenzial zur Software-Monetarisierung unterbewertet bleibt. Wenn City-NOA-Funktionen eine Monetarisierungsrate von ¥3.000 pro aktivem Nutzer (die Hälfte des Xpeng XPILOT-Preises) bei einer Verbreitungsrate von 40 % erreichen, könnte das zusätzliche jährliche EBIT ¥20–22 Milliarden erreichen. Das entspricht einem Mehrwert von etwa 80–100 HK$ pro Aktie, der nach Ansicht vieler Analysten noch nicht in den Konsensprognosen berücksichtigt ist.
Wussten Sie schon: BYDs Vorteil bei der intelligenten Fahrtechnologie
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Regulatorischer Vorteil: Kürzliche Pekinger Anweisungen, die Funktionen wie Level 3 ohne Fahrerüberwachung (einschließlich automatischem Einparken und ferngesteuertem Herbeirufen) verbieten, betrafen Premium-Wettbewerber stärker als BYD. Der aktuelle Funktionsumfang des Unternehmens bleibt innerhalb der Level 2+ Parameter, während Wettbewerber, die als "L3-bereit" beworben wurden, nun ihre Kommunikation anpassen müssen.
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Hardware-Kosteneffizienz: BYDs vertikal integrierte Batterieproduktion verschafft dem Unternehmen signifikante Kostenvorteile, mit Kosten für Blade-Batteriepacks unter 85 US$/kWh im Vergleich zu 100–130 US$/kWh bei europäischen Wettbewerbern. Dies ermöglicht es BYD, potenzielle EU-Zölle von 3.000–4.000 € pro Fahrzeug zu absorbieren.
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Fortschrittliche Computerarchitektur: BYDs intelligente Fahrassistenzsysteme nutzen modulare Hardware mit einer Rechenleistung von mindestens 4.000 TOPS (Trillionen von Operationen pro Sekunde), was dem Unternehmen ermöglicht, Funktionen durch Software-Updates zu aktivieren oder deaktivieren, anstatt teure Hardware-Rückrufe durchführen zu müssen.
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Datengesteuerter Ansatz: BYD "verschenkt" im Wesentlichen Funktionen auf Level 2+ und Proto-Level 3, um einen enormen Datenvorteil aufzubauen und eine Kundenbindung für zukünftige kostenpflichtige Upgrades zu schaffen. Updates für Stadt-Navigation on Autopilot sind für die zweite Hälfte 2025 geplant.
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Europastrategie: BYD hat still und leise ehemalige Stellantis-Führungskräfte rekrutiert und sein europäisches Händlernetz vervierfacht, was im 1. Quartal zu einer Verdreifachung der europäischen Verkäufe im Jahresvergleich auf 37.000 Einheiten führte – noch bevor das ungarische Produktionswerk in Betrieb geht.
Während BYD seine Transformation von einem Batterie- und Hardware-Hersteller zu einem umfassenden Mobilitätstechnologieunternehmen fortsetzt, signalisiert seine Verkaufsleistung bei Fahrzeugen mit intelligenten Fahrfunktionen im April eine neue Phase im globalen Wettlauf der E-Fahrzeuge – eine, in der Software-Fähigkeiten und Datenökosysteme zunehmend die Marktführerschaft bestimmen.